Hypnose gegen Schlafstörungen

schlaflos

Etwa jeder Vierte leidet an Schlafstörungen. Geschätzt schlafen zwei von zehn Personen so schlecht, dass eine Therapie angebracht wäre. Meistens ist von Schlafstörungen die Rede, wenn Personen aus unterschiedlichen Gründen zu wenig oder keinen erholsamen Schlaf haben. Bei Schlafstörungen kennt man vor allem die Einschlafstörung, die Durchschlafstörung oder auch die Schlafsucht. Zu den Schlafstörungen zählen aber beispielsweise auch das Schlafwandeln oder Atemaussetzer (Schlafapnoe-Syndrom).

Um den Körper zu regenerieren und Eindrücke des Tages verarbeiten zu können, ist ein erholsamer Schlaf notwendig. Wer tagsüber leistungsfähig sein möchte, ist auf einen gesunden Schlaf angewiesen. Nur leider ist es so, dass man sich nicht selbst aussuchen kann, ob man nun rasch ein- oder auch durchschläft. Und während gewisse in einen absoluten Tiefschlaf sinken, erwachen andere bei jedem Geräusch. Sie kennen sicherlich diesen Moment, in welchem Sie ein Wort aussprechen möchten, dieses aber wie verschwunden ist: “Es liegt mir auf der Zunge”, pflegen wir dann zu sagen. Und je mehr wir uns darauf konzentrieren, das Wort zu suchen, umso weniger lässt es sich finden. Dies ist eines von mehreren “Gesetzen des Verstandes” und lässt sich auch bei Einschlafproblemen häufig wiederfinden. Je weniger man einschlafen kann, umso mehr versucht man es. “Ich muss schlafen. Ich will jetzt endlich einschlafen. Jetzt schlaf doch endlich!” Und je mehr wir uns darauf fokussieren, umso weniger gelingt es.


Gründe für Schlafstörungen

Warum Menschen an Schlafstörungen oder -problemen leiden lässt sich auf vielerlei Arten begründen. Anregende Mittel wie zum Beispiel Kaffee, andere koffeinhaltige Getränke, Drogen, Medikamente, Erkrankungen oder Umwelteinflüsse können Faktoren sein. Was ich in meinem Praxisalltag feststelle ist, dass es sich in vielerlei Fällen um Stress oder andere emotionale Ereignisse handelt, die im Kopf “verankert” worden sind und zu Schlafstörungen führen. Auch wenn wir oft der Meinung sind, dass wir mit unserem Kopf klar denken können, so dürfen wir nie vergessen, dass auch das Unterbewusstsein seinen Teil zu unserem Dasein beiträgt. Sinneseindrücke, Emotionen, Belastungen etc. werden vom Unterbewusstsein um ein Vielfaches intensiver aufgenommen als wir vermuten. Unser Körper zeigt in der Folge anhand eines Symptoms (wie zum Beispiel Schlafstörungen), dass wir ein Problem haben und uns darum kümmern sollten. Oftmals fixieren wir uns dann so auf das Symptom, dass wir nicht daran denken, den wirklichen Ursprung des Problems zu suchen, da es meistens genügend wirksame Mittel gegen Symptome gibt (zum Beispiel Schlafmittel). Durch die Einnahme von symptomschwächenden Mitteln wird jedoch das Problem nicht behoben.


Ein Beispiel aus der Praxis

Im Mai 2020 hatte ich eine sehr interessante Hypnosesitzung mit einem Klienten, welcher seit 16 Jahren ca. 2 – 4 Stunden pro Nacht schlafen konnte. So sehr er auch wollte, er konnte nicht einschlafen. Ich habe seine Erlaubnis erhalten, darüber zu berichten. Ich erinnere mich noch gut an seinen Schlusssatz im Vorgespräch: “Wenn ich merke, dass ich gleich einschlafe, bin ich sofort wieder wach. Es ist, als ob mir mein Körper sagt, dass ich nicht schlafen dürfe.” Spätestens nach diesem Satz war mir klar, woher das Problem kommt. Meine Erfahrung aus den unzähligen Sitzungen kam mir zu Gute: Das Problem war Todesangst. Nun, wer vermutet hinter einer Einschlafstörung Todesangst? Man fühlt sie ja nicht einmal, man kann nur nicht einschlafen. Das ist eben das Symptom. Und mit der Hypnose versuche ich, den wahren Grund aufzudecken.

Nach der Hypnoseinduktion folgte eine Regression (zurück zum Ursprung des heute spürbaren Problems, dorthin, wo es tatsächlich einmal entstanden war). Er war ca. 4 Jahre alt und war mit einer Situation konfrontiert, in der er diese grosse Angst verspürte. Auf Details verzichte ich aus Respekt vor seiner Persönlichkeit. Die Situation wurde bereinigt und es folgte die nächste Situation. Wiederum eine Situation, in welcher er unmittelbar mit dem Tod konfrontiert worden war. Nach der Bereinigung dieser Situation kam die letzte. Auch hier: Todesangst.

Auch wenn er sich bewusst nicht vorstellen konnte, dass sein Einschlafproblem mit Todesangst zu tun hat, legte die Hypnose dies offen. In den drei Situationen hat sein Körper oder sein Unterbewusstsein eine ungewollte Verknüpfung gemacht und die mit den Situationen einhergehende und identische Emotion zunehmend verstärkt. Beispielsweise Augen schliessen = nie mehr aufwachen. Dies liess ihn nachts nicht einschlafen, da nicht er die Kontrolle darüber übernommen hat, sondern das Unterbewusstsein. Im Unterbewusstsein ist auch der Selbstschutz, welcher uns beschützt und oftmals selbständig Entscheidungen trifft. Wie in diesem Fall. Übrigens war das 16 Jahre andauernde Einschlafproblem nach einer Sitzung bereinigt. Er schläft jetzt zufrieden ein und auch durch. Dank Hypnose.


Fazit

Es gibt unzählige Faktoren, die Schlafstörungen verursachen, und es gibt verschiedene Mittel dagegen. Es muss nicht in jedem Fall sein, dass Hypnose DAS Mittel ist. Häufig trägt aber Hypnose tatsächlich zu einer markanten Verbesserung bei oder löst das Problem ganz. Im oben erwähnten Beispiel wurde vorgängig alles ausprobiert, inkl. der Besuch im Schlaflabor, ohne Erfolg. Und häufig ist es wirklich so: Wenn nichts anderes hilft, dann hilft Hypnose.

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